parallax background
WasSUB? Eine Woche mit dem Adam Sub10 MK2

Nach mehreren Jahren mit den inzwischen etwas angestaubten (aber darum nicht minder klingenden) Adam S3A Studio-Speakern, ergänzte ich das Setup mit dem dazu passenden Sub10 MK2 aus dem gleichen Haus. War es das Upgrade Wert? Aber holla! Ein Rückblick auf die erste Woche.

Warum überhaupt ein Sub? Die Ausgangslage

Über die letzten paar Jahre wechselte ich mit Simon Rouge mehrere Male den Standort meines Produktionsstudios. So aufwändig dieser Prozess auch jedes Mal ist, offenbart er gerade bezüglich Raumakustik dennoch einige Details hinsichtlich der verwendeten (und über alle Standorte immer gleich bleibenden) Hardware. Darum kann ich inzwischen mit guten Gewissen bestätigen: Die Adam S3A klingen verdammt gut – aber auch verdammt trocken!

Inzwischen steht mein Studio in einem akustisch optimierten Raum (HOFA-Elementen sei Dank), was dem Klangbild der Speaker noch einmal einen gehörigen Schub an Definition verlieh – auch im Tieftonbereich. Was mir allerdings nach wie vor fehlte war, die Musik zu “fühlen” – alles kam sehr klinisch und detailgenau daher, optimal für chirurgisches Arbeiten im Mix. Alle Vorteile eines klinisch-genauen Klangbilds beiseite, machte das Ganze dann beim Produzieren von Musik bedeutend weniger Spass als erhofft. Gerade im Techno, wo die Hälfte des Tracks von der Kick und der Bassline lebt, öffnete sich aus meiner Erfahrung ein grosses Manko der Boxen: Musik zu hören auf den Adam S3A´s war bislang weniger Hörgenuss und viel mehr Hörarbeit. Eine Antwort auf dieses Problem musste her, welche auch ein akustisch optimierter Raum nicht zu liefern vermochte.

Klare Lösung: Adam Sub10 MK2

Glücklicherweise musste ich nicht lange nach einer Lösung für meinen Missstand suchen: Dir fehlt lediglich der Druck in deinem Hi-Fi System? Ein Subwoofer macht nichts anderes und ist genau dafür da. Er füllt die Lücke im Tieftonbereich und verspricht mehr Energie und Wärme durch besser wahrnehmbare (und optimalerweise gut definierte) Bässe. Da ich ein Fan von in sich geschlossenen Systemen bin, war mir auch klar, dass ich einen zu den Speakern passenden Adam-Sub nehmen würde – ausser Testberichte würden ganz arg gegen diesen Entscheid sprechen. Dem war allerdings erwartungsgemäss nicht so.

Adam ist eine Top-Marke im Studiomonitoring-Bereich und auch die Subs überzeugen eine grosse Gruppe von Musikenthusiasten, wenn man den verschiedenen Testberichten im Netz Glauben schenken darf. Das Modell war ebenfalls rasch geklärt: Nach einer Kontaktaufnahme mit Adam selbst wurde mir auf anhieb der Sub10 MK2 empfolen, da die Kraft des Woofers hauptsächlich mit der grösse des Raumes zusammenhängt, in welchem der Woofer danach stehen wird. Der Sub10 sei für meine Raumgrösse (ca. 4x4m) völlig ausreichend, was ich inzwischen auch bestätigen kann – zu leise war er nie und mittels Control-Panel wäre noch über 6db Luft nach oben mit meinen aktuellen Settings.

Kalibrierung und Positionierung

Die Positionierung und Kalibrierung des Woofers ist Elementar für den Einsatz im eigenen Studio-Setup. Im Netz gibt es dazu ausreichend Infos, welche dich gut durch den Prozess leiten. Die Videos, welche mir ausreichten um gute Resultate zu erziehlen, findest du am Ende dieses Blogs angehängt.

Meine aktuellen Specs: Filter auf 50hz (meine Speaker gehen runter bis 32hz + 1 Oktave); kein Highpassfilter (ich will nach wie vor das volle Spektrum meiner S3A’s geniessen); -3db (sonst zu aufdringlich)

Erste Ergebnisse: Spitze!

Ich war nach einmaliger Kalibierung und Positionierung des Subs überrascht, wie voll sich meine Adam S3A plötzlich anhörten – einen so gewaltigen Effekt hatte ich nicht erwartet. Gleichzeitig liess sich der Sub nach korrekter Positionierung nicht mehr im Raum orten und die Bässe fühlten sich an, als kämen sie direkt aus den S3A´s heraus – ein super Zeichen. Danach ist vieles Geschmackssache.

Ein erster Mix eines aktuellen Tracks offenbart dann auch gleich, dass die Anschaffung des Subs eine gute Idee war: Ein dumpfer, “unaufgeräumter” Mix im Bassbereich wich sofort einem wesentlich klarereren, ausgewogeneren und definierteren Mix. Für mich ein Spitzenresultat nach einer ersten Session mit dem neuen Setup, an welches sich meine Ohren über die kommenden WOchen noch gewöhnen dürfen:

Fazit nach einer Woche

Der Adam Sub10 MK2 überzeugt mich bislang auf ganzer Länge: Die Bässe kommen definiert daher, die Verarbeitung des Subs wirkt durchwegs hochwertig und die Bedienelemente tun was sie sollen – viel einzustellen gibt es ja nicht. Eine Verschlechterung des Sounds, zusätzliches Rauschen oder Kratzen auf den Speakern (welche nun über den Sub geschlauft werden müssen) kann ich keine feststellen. Wer mit dem Bassbereich seiner Studiomonitore unzufrieden ist und diesem einen Schub verleihen möchte, dem kann ich den Adam SUB10 MK2 bislang wärmstens empfehlen. Das Arbeiten mit den beiden Studiomonitoren Adam S3A macht merklich mehr Spass und das Klangbild kommt deutlich runder, wärmer und energiereicher daher als ohne – ich möchte nicht mehr ohne!

Inwiefern sich der Sub gerade auch bei chirurgishen Mix- resp. Mastering-Arbeiten im Tieftonbereich als sinnvolle Ergänzung behaupten wird, wird sich über die nächsten Monate herausstellen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass sich mein bisheriger positiver erster Gesamteindruck mit dem neuen Sub in kommender Zeit merkbar verschlechtern wird, dies würde mich dann doch sehr überraschen. Auf jeden Fall wird es aber ein anderes (und bislang spassbringenderes) Arbeiten sein als zuvor – und dies darf gerne so bleiben!

Nützliche Links

Folgend die drei Videos, welche mir bei der Einrichtung meines Subs zu guten Resultaten verholfen haben.

Cutoff-Filter Einstellung/Phase:

Subwoofer-Crawl! Die perfekte Position finden:

Tipps zur Lautstärke/Allgemeines:

Kommentiere diesen Beitrag