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Death Stranding – Dieses Spiel benötigt eine Menge Nerven (Review)

Cut-Scene auf Cut-Scene auf Cut-Scene auf Cut-Scene – etwa so würde ich Death Stranding aus der Hüfte erklären. Ich spielte NUR die Mainstory und es kostete mich über 30h Spielzeit. Selbst nachdem die Credits schon rollen geht das Spiel noch einmal 45min weiter. Und trotzdem fesselte mich Death Stranding. Die Atmo, das Setting, die Story – alles sehr speziell und auf seine Weise gut umgesetzt. Auf der anderen Seite brachte mich das Spiel mit seiner schier nimmer enden wollenden Langatmigkeit und Aneinanderreihung von Zwischensequenzen (welche ab und zu gut 10-15min gehen) regelmässig kurz davor, auf Sam Porter Bridges zu scheissen und Death Stranding in meiner eigenen Cut-Scene von 10-15 Sekunden zu deinstallieren. Dennoch “zog ich es durch” und wurde gerade gegen Ende des Spiels noch einmal mit vielen Twists und den packendsten Momenten in der Geschichte des Spiels belohnt.

Stetig zwischen langwierig und spannend

Dazwischen tümpelt Death Stranding mit Walking Dead Visage Sam P. B. immer zwischen packend-interessant und schleppend-langweilig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand gibt, der sich ALL das Geschwafel der unterschiedlichen Hologram-Boys & Girls vollumfänglich reinzieht – zu verlockend der Linksklick, welcher dich vermeintlich aus der Hörbuchschlaufe heraus zu katapultieren vermag. Dann läufst du zur nächsten Tür hinaus und ZACK – der nächste Unterbruch via Media-Message auf deinem Ingame-Hologram-Armband (diesmal nur 2min), bevor es dann wieder losgeht mit Geschenke verteilen – dazwischen aber noch kurz ein Funkspruch von 30sec, welcher dir die Wetterkarte erklärt und das Spiel ebenfalls unterbricht.

Gehen, fallen und zuhören – die Hauptattraktion des Spiels

Geschenke verteilen – und da kann ich manche Kritik nicht verstehen – finde ich toll umgesetzt. Das Watscheln durch die trostlose Welt von Death Stranding IST die Hauptattraktion des Spiels, natürlich abgesehen von den storygetriebenen Cut-Scenes. Obwohl es sich zunächst langweilig anhört, fand ich das Klettern, Schlittern, Wanken, Herum-stöhnen und auf die Fresse-Fliegen mit 5 Tonnen Rucksackinhalt ganz amüsant. Die Animationen sind toll realisiert und glaubhaft in Szene gesetzt. Dem Bezwingen des meist sehr unförmigen Berggeländes so etwas herausforderndes abzugewinnen ist eine ebenso frische wie anspruchsvolle Idee in der Spielindustrie. Hut ab dem Entwicklerteam, solch eine Banalität als Kerninhalt einer Triple-A Produktion heraus zu schälen und Death Stranding dadurch einen völlig einzigartigen Anstrich zu verpassen.

Death Stranding – die unendliche einzigartige Geschichte

Somit läufst du als Sam Beach wortwörtlich von Cut-Scene zu Cut-Scene, von Aussenposten zu Aussenposten und von Story-Häppchen zu Story-Häppchen, bis die Geschichte ihr Finale erreicht. Die spezielle, überwiegend spannend erzählte Story war für mich dabei das treibende Element getragen von (Main-Storyline) Cut-Scenes auf “gutem Serien Niveau”. 20h Spielzeit für die Hauptgeschichte hätten es aber allemal auch getan und einen Grossteil der Langwierigkeit entfernt. Vielleicht möchte Death Stranding aber auch genau das sein: Ein langatmiges Spiel mit einer packenden Geschichte in einer trostlosen post-apokalyptischen Welt, welche fast komplett erkundet werden MUSS, um das volle Potential von Hideo Kojimas neustem Werk zu erfahren.

Für 20 bis 30 Euro im Sale empfehlenswert! Für 70 Euro UVP nur etwas für Fans.

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